Panel 8 - Tierleiden
Tiere sind empfindungsfähige Wesen, mit Gefühlen und Emotionen, was uns zum einen der gesunde Menschenverstand eingibt, was zum anderen offensichtlich ist und was auch durch die vielen, heute zur Verfügung stehenden ethologischen Studien bestätigt wird.
Zuchttiere werden hingegen wie eine Sache betrachtet: solange die Zuchtaktivität, Futtermittelherstellung, Schlachtungs-Anlagen und die Verteilungskette wirtschaftlich und mit dem vom Markt verlangten Produktionsniveau kompatibel ist, ist es unerlässlich, dass der Preis für Fleisch, Milch und Eier für die größtmögliche Zahl der Verbraucher erschwinglich bleibt. Um vertretbar zu sein muss die chemische und Intensiv-Viehzucht also die Gewinne maximieren auf der Grundlage die Ausgaben zu minimieren.
Den Preis für die Intensiv-Tierhaltung (die in den industrialisierten Ländern inzwischen die Norm ist, denn die kleinen "Bauernhöfe" gibt es fast nicht mehr) bezahlen vor allem die Tiere, die dort Situationen von extremem Leid ausgesetzt sind. In den derzeitigen industralisierten Zuchthöfen sind Milliarden von Schlacht-Tieren gezwungen in Ketten zu leben, oder in überfüllten Käfigen, in jedem Falle unvereinbar mit ihren physiologischen Bedürfnissen, ohne die geringste Bewegungsfreiheit, unter Verhinderung der Ausübung affektiver und sexueller Instinkte, verstümmelt, unter konstanter Behandlung mit Antibiotika und Hormonen (um sowohl dem Ausbruch von Epedemien vorzubeugen, als auch um das Wachstum zu beschleunigen, bei ununterbrochener Beleuchtung, die verhindern soll, dass sie schlafen, ernährt mit Futtermitteln, die für ihre Art ungeneignet sind (sei es chemisch oder unnatürlich im Sinne von nicht artgerecht), gezwungen eine sauerstoffarme Luft zu atmen, die mit Kohlendioxyd, Schwefelwasserstoff, Ammoniak-Dämpfen und verschiedene Arten von Staub gesättigt ist.
Darüber hinaus, dass bei den die auf diese Weise ausgebeuteten Tiere ernsthafte organische und psychologische Krankheiten auftreten (Hühner, die sich gegenseitig tot picken, Kanibalismus bei Kaninchen-Müttern gegenüber ihren Jungen, Schweine, die ihre Schwänze fressen) erleiden sie auch genetische Beeinträchtigungen und Veränderungen.
Manchmal versucht man z.B. die Aggressivität der Schweine einzudämmen, in dem man ihnen alte Reifen als "Spielzeug" in die Box legt, an denen sie sich abreagieren können. So wird aber nur das Symptom der Agressivität behandelt, anstatt die Ursache des Stress zu beheben.
Die Milchkühe und die Kälber
Die "Milchkühe" sind genetisch ausgesucht und werden künstlich befruchtet um so viel Milch wie möglich zu produzieren. Ab dem Alter von 2 Jahren sind sie jedes Jahr 9 Monate schwanger (denn wie alle Säugetiere müssen sie um Milch geben zu können auch gebären.). Kurz nach der Geburt werden die Kälber von den Müttern getrennt und in winzige Boxen gesteckt oder in kleine Einzäunungen, in welchen sie noch nicht einmal Platz haben sich adequat zu bewegen. Sie werden völlig ungeeignet ernährt, damit das Fleisch schön zart und weiß bleibt (so wie es der Verbraucher mag) und schließlich werden sie zum Schlachten gebracht. Die Mutterkuh wird monatelang gemolken, wobei sie gezwungen ist 10 mal so viel Milch zu produzieren als es in der Natur nötig wäre ein Kalb zu ernähren. Es erstaunt also nicht, dass jedes Jahr ein Drittel der so ausgebeuteten Kühe an Mastitis, einer schmerzhaften Brustdrüsenentzündung leiden. Im Alter von etwa fünf oder sechs Jahren, inzwischen ausgelaugt und maximal ausgebeutet, wird die Kuh geschlachtet. Ihre natürliche Lebensdauer wäre 20 - 40 Jahre gewesen.
Die Legehühner und das Fleischgeflügel
Für die Produktion von Eiern sind die Hühner gezwungen zu viert in Käfigen von der Grundfläche eines Zeitungsblattes zu leben. Ihre Flügel schrumpfen auf Grund er erzwungenen Unbeweglichkeit. Da sie in ständigem Kontakt mit dem Bodengitter aus Metall aufwachsen, verkrüppel ihre Füße. Um den Gewinn zu erhöhen wählen viele Züchter genetisch manipulierte Rassen, dazu bestimmt noch mehr zu leiden auf Grund von schmerzhaften Knochenproblemen und Defekten an der Wirbelsäule.
In den Zuchtfarmen, die Legehühner produzieren, werden die männlichen Küken (für den Markt uninteressant, da sie weder Eier legen, noch zur Fleischproduktion geeignet sind) lebend in einen Fleischwolf geworfen oder in Plastiktüten erstickt oder in speziellen Maschinen gepresst um sie zu Tierfutter zu verarbeiten, während den weiblichen der Schnabel entfernt wird um zu verhindern, dass sie Ihre Leidensgenossinen totpicken. Diese Prozedur, bei welcher empfindliches Gewebe zerschnitten wird, ähnlich dem, das Menschen unter den Fingernägeln haben, ist für die Tiere sehr schmerzhaft.
Sobald die Produktivität der Hühner unter die festgelegte Menge sinkt, üblicherweise nach zwei Jahren, werden sie geschlachtet und als Fleisch zweiter Wahl verkauft.
Das "Fleischgeflügel" erhält selbstverständlich keine bessere Behandlung. Die Tiere werden in überfüllten Hallen aufgezogen, bis zu 10 - 15 Hühner pro Quadratmeter, bei ununterbrochener Beleuchtung, damit sie schnell wachsen. Im Alter von 45 Tagen werden sie getötet, während sie in Natur bis zu 7 Jahren leben könnten.
Meerestiere
Meerestiere werden nicht mal als "Tiere" gesehen. Auf der Mitleidsskala der Menschen befinden sie sich ganz unten. Sie fühlen jedoch Schmerz und viele von ihnen haben äußerst komplexe Nervensysteme. Einige, wie etwa Kraken, sind besonders klug und können komplizierte Aufgaben bewältigen. In die Fischernetze geraten alle möglichen Fischarten und ein Drittel von ihnen wird nach dem Tod als "Abfall" ins Wasser zurückgeworfen, weil es keine Speisefische sind.
Nicht nur die Meeresfischerei verbreitet sich immer mehr, sondern auch die Aquakultur, d.h. die Intensivfischzucht in kontrollierter Umgebung, wo die Tiere auf engstem Raum unter furchtbaren Bedingungen gehalten werden.
Auch Hummer werden auf Aquafarmen gezüchtet und dann lebendig in kochendes Wasser geworfen.
Die Todestransporte
Es geschieht sehr häufig, dass die Tiere nicht bei dem der Zucht am nächsten gelegenen Metzger geschlachtet werden, sondern erst noch mörderische Reisen unternehmen müssen, die manchmal so lang sind, dass sie sogar durch unterschiedliche Länder führen.
Die Tiere werden in Lastwagen zusammengepfercht, ohne eine Möglichkeit auszuruhen, ohne Wasser, ohne Futter, die Jungen nicht ausgenommen. Viele erreichen in schlechtestem Zustand an ihrem Ziel, einige sterben auf der Reise.
Wenn ein Tier im Lastwagen hinfällt, gelingt es ihm oft nicht sich wieder aufzurichten, wird (von den anderen Tieren) getreten und erleidet Knochenbrüche der Beine oder des Beckens. Diese Tiere haben, so dies überhaupt möglich ist, noch weniger Glück als die anderen, die aus dem Transporter zum Schlachthof geschoben werden. Sie bleiben unter fürchterlichen Schmerzen im Wagen liegen um dann an den verletzten und gebrochenen Extremitäten herausgezogen zu werden. Sie werden nicht eingeschläfert sondern warten bis sie daran sind geschlachtet zu werden.
Diejenigen Tiere, die auf der Reise sterben, werden auf einen Haufen geworfen, der "Stapel der Toten" genannt wird.
Die Hühner werden, da sie von geringem Wert sind, noch schlechter behandelt, da der Verlust, wenn eines unterwegs stirbt, minimal ist. Die Lastwagen werden nachts beladen. Die Arbeiter müssen in kürzester Zeit zehntausende von Tieren einladen, das heißt, dass die Tiere sehr grob behandelt werden. Zunächst von Hand zu Hand geworfen wie Bälle, werden sie dann in die Käfige gezwängt.
Die Schlachtung und der Tod
Auf Grund der Geschwindigkeit der Schlachtstraßen (manchmal bis zu 400 Stück in der Stunde) sind die Tiere nicht richtig betäubt und sind also wach, wenn ihnen die Kehle durchgeschnitten wird, sie abgezogen, geköpft oder zerlegt werden, oder wenn sie das kochende Wasser der Brühwannen erreichen. Der Arbeiter eines amerikanischen Schlachters erklärte in einem Interview, dass pro Tag wenigstens 15% der Tiere "Stück für Stück" sterben, während sie die Augen rollen und die Köpfe hin und her werfen. (einige seiner Kollegen tragen Hockey-Schutzkleidung um keine ernsten Verletzungen von Seiten der sterbenden Tiere davon zu tragen).
Für die Schweine ist der Augenblick des Schlachtens besonders leidvoll, da die Zahl der Tötungen sehr hoch ist, bis zu 1000 Tiere an einem Morgen. In diesen Situationen wird die Betäubung oftmals nicht fachgerecht durchgeführt und somit bekommen die Tiere bei vollem Bewusstsein die Kehle aufgeschnitten und werden in die Brühwannen geworfen. In der Tat kan man, wenn man die Lungen untersucht, feststellen, dass sie Wasser und Blut enthalten, was zeigt, dass die Tiere noch lebten und kochendes Wasser eingeatmet haben als sie in die Wannen geworfen wurden.
Was die Fische betrifft, so ist ihr Tod noch schlimmer: sie ersticken langsam und stumm, da wir nicht in der Lage sind, die Töne, die sie von sich geben wahrzunehmen. Manchmal erreichen sie noch lebend die Theken der Fischverkäufer um ihre Agonie auf Eis zu beenden. Die Krustentiere und Mollusken enden in dem sie lebend gekocht werden.