Panel 2 - Unter-und Fehlernährung

"Fehlernährung" ist eine ernährungsbedingte Gesundheitsstörung, die durch eine für den Körper unangemessene Zusammensetzung der Nahrung entsteht. Es kann sich dabei um Unterernährung, Vitaminmangel oder Überernährung handeln. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass die Hälfte der Menschen, ca. 3 Milliarden, an einer Art von Fehlernährung leiden. Jeder fünfte Mensch in den Entwicklungsländern leidet an der schlimmsten Art von Fehlernährung - an Hunger.

Es ist inzwischen allgemein bekannt, dass ein Teil der Fehlernährung in den armen Ländern durch einen ungleichen Zugang zu Lebensmittelreserven, und nicht durch eine mangelnde Lebensmittelherstellung, entsteht. Die auf der Welt hergestellte Nahrung reicht theoretisch für die gesamte Weltbevölkerung aus, aber zu viel wird als Tierfutter verwendet, anstatt direkt bedürftige Menschen zu ernähren. Trotzdem steigt die Nachfrage nach Fleisch und Milch in den Entwicklungsländern dramatisch an.

Dieses Panel untersucht die Auswirkungen des Konsums von Tierprodukten auf das Problem der Fehlernährung und konzentriert sich dabei auf den Aspekt der Unterernährung in Entwicklungsländern. In den letzten Jahrzehnten haben viele öffentliche und private Institutionen aktiv die Verbreitung einer umfangreichen Viehzucht für die Herstellung von Fleisch und Milch in Entwicklungsländern gefördert; da Tierprodukte zu den unwirksamsten Nahrungsmittelquellen gehören, die es gibt, wird diese Politik ganz bestimmt nicht die Hungernot bekämpfen, sondern das Problem nur noch weiter verschlimmern.